Selbstbild vs. Fremdbild in Unternehmen
Die Idee vom Selbst- und Fremdbild entstammt der Psychologie, welches jedoch auch auf das Unternehmensumfeld übertragen werden kann. Das Selbstbild kann dabei als eigene Vorstellung über sich bzw. das Unternehmen verstanden werden. Es umfasst die Persönlichkeit, Charakter und Art, eben alles, was uns selbst auszeichnet. Durch die eigene Wahrnehmung werden alle Handlungen beeinflusst. Das sogenannte Fremdbild (Image) hingegen, ist die Wahrnehmung von außen, also die Vorstellung, die andere von Personen oder Unternehmen haben.
Das eigene Image und die Sicht von anderen stimmen fast nie zu 100 Prozent überein, weder bei einzelnen Menschen noch bei Unternehmen.
Bedeutung im wirtschaftlichen Umfeld
Für Unternehmen ist es essenziell, dass das eigene Image (also die eigene Wahrnehmung) möglichst dem Fremdbild entspricht, also wie Kunden, Angestellte oder Partner es sehen. Zumindest aber muss das Selbstbild möglichst realistisch eingeschätzt werden, damit die Kommunikation entsprechend ausgerichtet werden kann. Denn eine falsche Selbsteinschätzung kann fatale Auswirkungen auf den Erfolg eines Unternehmens am Markt haben. Wenn beispielsweise das Image einer digitalen Onlinebank sehr jung, innovativ und schnell ist, die Realität im internen aber eher einer Behörde entspricht, kann für das Anwerben und Halten neuer bzw. potenzieller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fatal sein. Gleiches gilt für Kundinnen und Kunden – stimmen die Erwartungen, basierend auf dem vermittelten Bild eines Unternehmens nicht mit der Realität überein, leiden Glaubwürdigkeit, Vertrauen und mittelfristig der wirtschaftliche Erfolg.
Auch im HR-Bereich kommt dem Selbst- und Fremdbild eine große Bedeutung zu. Schließlich sollten Angestellte und Führungskräfte ihre Leistungen und ihr Können realistisch einschätzen. Nur mit einem möglichst realistischen Selbstbild, welches der Einschätzung durch andere möglichst entspricht, kann man die eigene Wirkung korrekt einschätzen. Um diese abzugleichen, führen viele Firmen Umfragen und Gespräche durch, um mittels dieser Feedbacks das Selbstbild der Teilnehmenden abzugleichen und Widersprüche aufzuzeigen. Ziel ist eine möglichst hohe Überschneidung von fremder und eigener Einschätzung.