Was ist das?
Das Potenzial eines Kunden oder einer Kundengruppe, Dienstleistungen oder Produkte zu kaufen, wird als Kaufkraft bezeichnet. Grundsätzlich ist sie direkt an das Einkommen der Kunden gekoppelt. Die Kennzahl wird aber auch von weiteren Faktoren wie Sparquote oder Inflation beeinflusst. Bezüglich Geldwertstabilität wird mit dem Ausdruck Kaufkraft der Währung die Gütermenge beschrieben, die mit einem bestimmten Geldbetrag erworben werden kann.
So wird die Kennzahl berechnet
Damit die Kaufkraft berechnet werden kann, muss zuerst der Begriff des Preisniveaus erläutert werden. Das Preisniveau ist eine volkswirtschaftliche Kennzahl. Sie gibt an, wie viele Geldeinheiten in einem Staat für einen Warenkorb aus ausgewählten Dienstleistungen und Produkten anfallen. Wenn sich das Preisniveau erhöht, sinkt die Kauffähigkeit.
Angenommen das Preisniveau erhöht sich innerhalb eines bestimmten Zeitraums um zehn Prozent, würde sich der Geldwert um 9,1 Prozent auf 90,9 Prozent reduzieren. Der konstante Zähler führt dazu, dass die Entwicklung der Kennzahl immer vom prozentualen Anstieg des Preisniveaus bzw. der Inflationsrate abhängt. Das Preisniveau hat eine hohe Aussagekraft und ist dadurch sehr wichtig für die Wirtschaft.
Der Kaufkraftindex ermöglicht den regionalen Vergleich
Die Höhe der Gehälter der einzelnen Mitglieder hängt mitunter von der Kaufkraft eines Verbraucherhaushalts ab. Daneben gibt es aber bedeutende Unterschiede zwischen verschiedenen Regionen. Solche Unterschiede muss insbesondere die Konsumgüterbranche erkennen und ihr Angebot entsprechend anpassen.
Der Kaufkraftindex, auch Kaufkraftkennziffer genannt, widerspiegelt, wie hoch die Kaufkraft einer bestimmten Region im Vergleich mit dem nationalen Durchschnitt ausfällt. Die Kaufkraftkennziffer bezieht sich somit auf einen Bezirk, Postleitzahlengebiet oder Bundesland. Einzelne Länder können ebenfalls miteinander verglichen werden. Mittels Lohn- und Einkommensstatistiken sowie Daten zu staatlichen Transferleistungen lässt sich die Kaufkraftkennziffer grundsätzlich berechnen. Für den nationalen Durchschnitt beträgt der Normwert immer 100.
Diese Aufstellung zeigt, wie die Kaufkraftkennzahl zu verstehen ist:
– Kaufkraftindex > 100: Gebiet besitzt überdurchschnittliche Kauffähigkeit
– Kaufkraftindex = 100: Kauffähigkeit entspricht dem nationalen Durchschnitt
– Kaufkraftindex < 100: Gebiet besitzt unterdurchschnittliche Kauffähigkeit“