Junk-Bonds

Der Begriff Junk-Bonds beschreibt festverzinsliche Wertpapiere, deren Rückzahlung als sehr unsicher gilt. Dabei handelt es sich allerdings nicht um eine eigene Kategorie oder ein spezielles Börsensegment. Bei der Krise der amerikanischen Autobauer nach dem Jahr 2008 wurde deutlich, dass auch als solide eingeschätzte Unternehmen sehr schnell in Schieflage geraten können. Erst in dem Moment, in dem den Marktteilnehmern das volle Risiko bewusst wird, wird die Anleihe von einem normalen Festverzinslichen zu einem Junk-Bond. Dabei gibt es keine Veränderung an der Emission, der Wertpapier-Kennnummer oder dem Nennwert. Junk-Bond ist ein Begriff aus der Börsensprache.

Junk-Bonds verbinden hohe Ertragschancen mit extrem hohem Risiko

Junk-Bonds sind festverzinsliche Wertpapiere, die eine sehr extreme Position auf der Risiko-Rendite-Kurve einnehmen. Senken die Rating-Agenturen die Bewertung so weit, dass von einer planmäßigen Rückzahlung wahrscheinlich keine Rede mehr sein kann, dann läuten bei allen Investoren die Alarmglocken. Möchte das Unternehmen neue liquide Mittel besorgen, dann muss es bei der Herausgabe der Papiere einen sehr hohen Zinscoupon anbieten. Oder die Papiere bei einem normalen Zinscoupon weit unter Nennwert anbieten – womit die Gesamtrendite steigen kann. Die Spekulation der Junk-Bond-Käufer ist mit verschiedenen Strategien möglich. Einerseits hoffen sie, dass die Illiquidität des Unternehmens oder eine Umschuldung erst nach der fälligen Rückzahlung stattfindet. Manche professionellen Trader suchen sich deshalb Emittenten aus, die vielleicht in drei oder fünf Jahren insolvent werden. Und kaufen bereits jetzt eine niedrig bewertete Ramschanleihe mit einer kürzeren Laufzeit. Wenn Junk-Bonds nur ein paar Euro pro 100 Euro Nennwert kosten, dann gibt es noch weitere Spekulationsmöglichkeiten. Käufer setzen darauf, dass der Markt die Anleihen des Unternehmens aufgrund einer Panik oder schlechter Meldungen überverkauft hat und der Rückzahlungswert im Endeffekt doch höher ausfallen wird. Erholt sich der Markt wieder leicht, dann verkaufen diese spekulativ orientierten Anleger die Anleihen wieder und vereinnahmen die Kursmarge zwischen Kauf und Verkauf. Eine andere Variante ist das Warten bis zum Rückzahlungszeitpunkt und zum Unternehmenskonkurs. Die Hoffnung auf eine höhere Auszahlung als nur ein paar Prozentpunkte liegt dann in den stillen Reserven des Unternehmens begründet.

Emittenten von Junk-Bonds

Die meisten Junk-Bonds werden von Unternehmen herausgegeben oder normale Festverzinsliche werden aufgrund aktueller Krisen schrittweise zu Junk-Bonds herabgestuft. Wenn mehrere Gewinnwarnungen oder auch Ankündigungen von Verlusten hintereinander folgen, dann besteht für die bisherigen Anleger meist noch die Chance auf einen Ausstieg aus dem Investment. Damit gibt es auch keine absolute festgelegte Grenze, ab wann ein unsicheres Festverzinsliches zu einem Junk-Bond wird.