Was ist internationale Steuerplanung?
Bei der internationalen Steuerplanung wird zusätzlich zum deutschen Steuerrecht noch mindestens ein ausländisches Steuersystem in die Planung eingebunden. Dafür sind Kenntnisse über das zwischenstaatliche Recht, insbesondere in Form der Doppelbesteuerungsabkommen notwendig. Das Doppelbesteuerungsabkommen regelt die Kompetenzen bei der Besteuerung zwischen zwei Staaten.
Unterschiedliche Steuersysteme
Zu den zentralen Aufgaben der Steuerplanung gehören die Ermittlung der Steuerhöhe sowie der Zeitpunkt der Steuerzahlung. Deutsche Unternehmen wachsen und agieren zunehmend international. Tochtergesellschaften oder Beteiligungsgesellschaften zählen zu beliebten Unternehmensstrukturen. Da jeder Staat sein eigenes Steuersystem hat, sind bei einem globalen Unternehmen viel unterschiedliche Steuergesetze zu berücksichtigen. Die internationale Steuerplanung dient dazu, schon im Vorfeld zu erkennen, ob grenzüberschreitende Tätigkeiten zu einer Steuermehrbelastung führen, oder ob sich diese vorteilhaft auf die Steuern auswirken. Damit kann eine unerwartete Nachzahlung im Rahmen der steuerlichen Veranlagung vermieden werden. Die Steuerbelastung muss auch bei anderen Unternehmensentscheidungen wie die Investitionsplanung und Finanzplanung berücksichtigt werden. Weitere Aspekte sind die Wahl der Rechtsform und des Standorts.
Doppelbesteuerung und Minderbesteuerung
Das Hauptziel der internationalen Steuerplanung liegt in der Minimierung der relativen Steuer. Bei einem internationalen Konzern wird die Gesamtsteuerquote ermittelt. Sie gibt Aufschluss über die Effizienz der Steuerpolitik. Dabei werden Steuern vom Einkommen und Ertrag zur Berechnung herangezogen. Mit der internationalen Steuerplanung wird eine Doppelbesteuerung vermieden und die Minderbesteuerungen werden genutzt. Bei einer Doppelbesteuerung ist ein Steuerpflichtiger in zwei Staaten zur gleichen Steuer abgabepflichtig. Das kann auch auf ausländische Tochterfirmen zutreffen. Zwischen vielen Staaten existiert ein Doppelbesteuerungsabkommen. Dieses regelt, welcher Staat sein Steuerrecht anwenden darf. Das garantiert, dass die Steuern nur einmal bezahlt werden müssen. Bei einer Minderbesteuerung werden die unterschiedlichen internationalen Steuergesetze und nationalen Vorschriften zum Vorteil ausgenutzt, sodass eine Senkung der steuerlichen Abgaben erreicht wird. Vorteilhaft können ein niedrigeres Lohnniveau und niedrigere Steuersätze sein. Arbeitsrecht, Sozialabgaben, Gewinnsteuer oder Gewinnentnahmen sind in den Staaten unterschiedlich.
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