Werden bei einer Bewerbung Referenzen verlangt, so sind damit Referenz- oder Empfehlungsschreiben gemeint. Das sind schriftliche Dokumente, mit denen der Aussteller die Karriere oder eine bestimmte Bewerbung des Empfohlenen unterstützen will. Bereits in der Antike war das Empfehlungsschreiben ein wichtiges Dokument. Es wurde beispielsweise genutzt, um für Reisende in der Ferne Unterkunft und Unterstützung zu gewährleisten. Im angelsächsischen Raum sind Referenzen weitaus verbreiteter als hierzulande. So ist es an britischen Universitäten an der Tagesordnung, dass Professoren ihren vielversprechenden Studenten Schriftstücke ausstellen, die sie bei Bewerbungen an Unternehmen oder Universitäten vorlegen können. In einem solchen Schreiben schildert der Aussteller in der Regel kurz seine Beziehung zum Bewerber, bewertet dessen Arbeit und Persönlichkeit und spricht eine Empfehlung aus.
Der Unterschied zwischen Referenz- und Empfehlungsschreiben
Im alltäglichen Sprachgebrauch werden die beiden Begriffe Referenzschreiben und Empfehlungsschreiben oft synonym verwendet. Beide dienen der wohlwollenden Meinungsbildung über eine Person. Es gibt jedoch zwei kleine, feine Unterschiede. Empfehlungsschreiben legen in der Regel den Schwerpunkt auf die Zukunft. Sie stellen also die Empfehlung für eine bestimmte Stellung oder Position dar. Im Gegensatz dazu liegt der Schwerpunkt von Referenzschreiben auf der Vergangenheit. Sie beschreiben erworbene Qualifikationen und durchgeführte Tätigkeiten, die den Bewerber für die Stelle empfehlen. Während Empfehlungsschreiben an einen bestimmten Empfänger gerichtet sind, richten sich Referenzschreiben an die Allgemeinheit.
Vorteile von Referenzen
Referenzen schaffen Vertrauen in den Bewerber. Wenn eine anerkannte Persönlichkeit sich freiwillig für einen Bewerber verbürgt, zeugt das auch von der sozialen Kompetenz des Bewerbers. Manchmal gibt es auch Situationen, in denen die Ausstellung eines Arbeitszeugnisses nicht möglich ist. Das ist zum Beispiel bei freiberuflichen Beratern der Fall. Dann kann ein Bewerber seine Qualifikationen mithilfe von Referenzen belegen. Für den Bewerber von besonderem Vorteil ist es, dass er einen größeren Einfluss auf den Inhalt des Schreibens hat, als das bei Arbeitszeugnissen der Fall ist. Schließlich ist das Verhältnis zwischen Aussteller und Bewerber in der Regel relativ gut. Im Gegensatz zu Arbeitszeugnissen unterliegen Referenzen keinen besonderen Vorschriften. Arbeitszeugnisse beziehen sich lediglich auf die Tätigkeiten und müssen wohlwollend formuliert werden. Sie geben selten Aufschluss über die Persönlichkeit des Bewerbers. Referenzen können im Gegensatz dazu auch auf den Charakter und die Persönlichkeit eines Bewerbers eingehen.