Was ist eine Graphologische Analyse?
Bei der graphologischen Analyse handelt es sich um ein Gutachten, bei dem auf Grundlage der Handschrift Rückschlüsse auf die Charakterzüge und die Persönlichkeit des Verfassers gezogen werden sollen. Denn grundsätzlich wird angenommen, dass die Handschrift ein Teil unserer Körpersprache ist und somit einen Blick in unsere Persönlichkeit und unsere Psyche ermöglicht – und genau das machen sich Grafologen zunutze. Für sie stellt eine handschriftliche Probe, welche das persönliche Schriftbild des Verfassers wiedergibt, eine Art Charakterzeugnis dar. Denn grundsätzlich ist eine Handschrift für Grafologen so individuell wie ein Fingerabdruck. Daher finden graphologische Analysen vor allem bei Bewerbungen oder bei Unterschriftabgleichungen ihren Einsatz. Allerdings sind die Ergebnisse einer solchen Schriftanalyse in Deutschland durchaus umstritten. Denn bei der Graphologie handelt es sich hierzulande um keine anerkannte Wissenschaft. Vielmehr wird sie in Deutschland als Methode der Psychoanalyse dem psychologischen Bereich der Persönlichkeitsdiagnostik zugeordnet. Daher enthält ein graphologisches Gutachten auch vorrangig Aussagen über die Merkmale, die Persönlichkeit und die Charaktereigenschaften einer Person. Konkret können mithilfe einer Schriftanalyse folglich Einschätzungen bezüglich der geistigen Fähigkeiten, der Arbeitsweise, dem Konfliktverhalten sowie der Kontaktfähigkeit einer Person getätigt werden.
Worauf wird bei einer graphologischen Analyse geachtet?
Bei einer graphologischen Analyse kommt es weniger darauf an, ob eine Handschrift schön oder gekrakelt ist. Vielmehr rücken hierbei die Größenverhältnisse innerhalb der einzelnen Wörter sowie mögliche Schnörkel an den Buchstaben in den Fokus der Betrachtung. Zudem wird der Rhythmus der Schrift berücksichtigt, welcher fließend oder abgehakt ausfallen kann. Des Weiteren werden auch die Einheitlichkeit sowie die Authentizität des Schriftbildes in Betracht gezogen. Hierbei geht es konkret darum, ob einzelne Buchstaben beim Schreiben nach links oder rechts abrutschen oder ob einzelne Schrifteigenheiten kopiert sind. Auch die Setzung der i-Punkte, die Verwendung von Girlanden und Wölbungen sowie der Schreibwinkel stellen für Grafologen weitere Anhaltspunkte zur Einschätzung der Persönlichkeit des Verfassers dar.