Was ist Kapazität?
Die Kapazität beschreibt die Eigenschaft eines wirtschaftlichen Systems, wie oft dieses System ein Wirtschaftsgut produzieren kann. Dabei kann dieses Wirtschaftsgut ein materielles Gut, eine Dienstleistung oder eine andere aus dem Fertigungsprozess resultierende Leistung sein. Die Kapazität entspricht der maximalen Menge dieses Wirtschaftsgutes, welche das System erzeugen kann. Die Kapazitätsauslastung entspricht der tatsächlich produzierten Wirtschaftsgüter. Sie ist somit eine Kenngröße für unternehmerische Entscheidungen und kann zur Analyse der Leistungsfähigkeit eines wirtschaftlichen Systems herangezogen werden. Dabei ist zu beachten, dass bei hohen Kapazitätsauslastungen die Kosten für die Produktion stark ansteigen, um etwa erhöhten Wartungskosten, Personalkosten oder Anschaffungskosten für hochwertige Maschinen Rechnung zu tragen. Auch eine minimale Kapazitätsauslastung zur sicheren und kostengünstigen Betreibung des Systems ist möglich.
Arten
Die Kapazität kann anhand mehrerer Faktoren in unterschiedliche Teilbereiche aufgeteilt werden. Eine mögliche Aufteilung ist nach der Art der produzierenden Systeme. So kann sie etwa unter dem Aspekt der Personalkapazität, der Maschinenkapazität oder der Beschaffungskapazität betrachtet werden. Eine weitere Unterscheidungsmöglichkeit sind die qualitativen und quantitativen Kapazitäten. Während bei der ersten Variante vor allem die Güte der produzierten Wirtschaftsgüter betrachtet wird, geht es bei der quantitativen Variante um die reine Menge des Wirtschaftsgutes.
Ermittlung und Engpässe
Die Kapazität eines Systems kann auf verschiedenen Wegen ermittelt werden. Bei einzelnen Systemen wie etwa Maschinen ist dies einfach, da hier die Anzahl der produzierten Wirtschaftsgüter vom Hersteller der Maschine angegeben wird. Von dieser sind die durch erwartbare Unterbrechungen wie Wartungen, Störungen und Arbeitspausen entstehenden Kapazitätsausfälle abzuziehen. Es ergibt sich die technische Maximalkapazität. Anhand wirtschaftlicher Entscheidungen betreffend möglicher Störungen bei voller Kapazitätsauslastung ist es sinnvoll, die tatsächlich realisierbare Maximalkapazität etwas niedriger anzusetzen. Werden mehrere Systeme miteinander verknüpft, so ist die Maximalkapazität des Gesamtsystems entsprechend der niedrigsten Maximalkapazität der Teilsysteme. Man spricht hier von Engpässen (englisch Bottleneck). Zur Kapazitätssteigerung des Gesamtsystems müssen die Einzelsysteme möglichst gut harmonisiert werden.